Einen großen Teil meines Arbeitslebens war ich damit beschäftigt, Weine zu verkaufen, und zu verkosten. Ich arbeitete in der Gastronomie, lange Zeit in einer Vinothek, als Weinjournalistin und bei einem Weingut.

Jetzt bin in Fitnesstrainerin, bringe Menschen zum Schwitzen  und arbeite daran meine Kunden fit zu erhalten oder zu machen!

Wie passen die beiden Berufe zusammen? Gar nicht?

Ich entwickle mich mehr und mehr zum durchtrainierten fast schon besessenen Gesundheitsfreak. Ich betreibe diszipliniert Sport, ernähre mich top, trinke wenig Wein, dusche kalt und sitze regelmäßig in der eiskalten Badewanne. Das Gehirn muss auch gefordert werden, deshalb lerne ich Tschechisch. Ja, wenn ich was mache, dann richtig! Ich könnte mich voll reinlassen in die Askese und Selbstoptimierung, doch manchmal muckt die Dipl.-Sommelière in mir auf!

Ich liebe Wein. Ich liebe die Etiketten und ich finde es super, dass ich mir schon vorm Öffnen der Flasche vorstellen kann, wie der Wein riechen und schmecken wird.  Ich freue mich, wenn ich Weinberge sehe und ich mag es, Weine zu verkosten, Notizen zu machen und Jahre später in den Aufzeichnungen nachzulesen. Ich besuche gerne Weingüter und finde es spitze, im Restaurant aus dicken Weinkarten souverän einen Wein auswählen zu können.

Ich habe beschlossen, mir und den anderen gegenüber nachsichtiger zu werden! Mehr Disziplinlosigkeit muss her, sonst erscheint mir meine Zukunft karg und freudlos.

Man muss nicht alles richtig machen, manchmal müssen die Sektkorken knallen, die Korken ploppen und die Drehverschlüsse knacken dürfen!