Selbst gemachte Nudeln mit selbst gefundenen Eierschwammerl
Pilze sammeln oder wie man in Süddeutschland und Österreich sagt, Schwammerl suchen ist eine ungewisse Unternehmung. Finde ich heute was oder nicht? Gibt’s zu den geplanten Semmelknödeln traurigerweise Champignons aus dem Supermarkt oder doch Eierschwammerl in der Rahmsauce? Mein Vater war Pilzexperte und kannte die meisten Schwammerl. Fürs Putzen und Kochen war meine Mutter zuständig und sie sortierte ihr verdächtig vorkommende Pilze rigoros aus. Für mich sind mit dem Schwammerl suchen wunderbare Kindheitserinnerungen verbunden: Mein Opa nahm immer in einer Glasflasche kalten Kaffee mit und mein Bruder und ich durften ein „Schluperl“ davon nehmen. Einmal kamen wir mit einem ganzen Korb voll Steinpilzen heim, die Oma dachte zuerst, wir hätten was unter die Schwammerl gelegt. Welch ein Erfolg! Den hatte Josef neulich auch: Er war nicht mal zum Schwammerl suchen im Wald und kam mit über einem Kilo Eierschwammerl heim. Ich mag bei Pilzen auch, dass sie lokal unterschiedliche Namen tragen. Der Cantharellus Cibarius heißt neben Pfifferling auch Reherl, Eierschwammerl, Eierschwämmli, Gelberle oder besonders schön Gelböhrchen!
Zu den selbst gemachten Nudeln habe ich die Eierschwammerl ganz einfach gedünstet:
Eine Zwiebel fein hacken und in einer entsprechend großen Pfanne in Olivenöl weich dünsten. Die geputzten Schwammerl dazu geben und weich dünsten (dauert ca. 5 Minuten). Salzen, pfeffern und mit viel gehackter Petersilie bestreuen.
Für die Nudeln nehme ich pro Person 100 g Mehl und 1 Ei. Den Teig ca. 10 Minuten kneten und mit der Nudelmaschine zu Tagliatelle verarbeiten. Ich lege sie zum Trocken auf bemehlte Geschirrtücher oder wenn ich sie etwas lagern will, forme ich Nester.
Die Garzeit ist recht kurz, je nach Dicke der Nudeln kann man schon nach 1-2 Minuten überprüfen, ob sie schon gar sind!
Gutes Gelingen und nichts Giftiges ernten!